Städtisches Klinikum Solingen

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Klinik Solingen

CED 2022: Telefonaktion am 17. Mai

Zum „Welttag Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)“ laden die Ärzte der Medizinischen Klinik I, Klinik für Gastroenterologie am Solinger Klinikum zu einer Aufklärungsaktion am Telefon ein. Chefarzt Prof. Dr. Boris Pfaffenbach und das Oberärzte-Team Dr. Lukas Schumacher (Leitender Oberarzt), Dr. Benjamin Chahem, Dr. Martin Hackelöer und Dr. Alain Ngomo gehen am Dienstag, dem 17. Mai, von 14 bis 16 Uhr, auf Fragen von Betroffenen, Angehörigen und Interessierten ein. 

Folgende Hotline-Nummer sind freigeschaltet:
Tel: 0152 225 223-00
Tel: 0152 225 223-12
Tel: 0152 225 223-16

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an CED. Allein in Deutschland leben über 400.000 Betroffene. Die häufigsten CED-Vertreter sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei diesen Krankheitsbildern sind verschiedene Abschnitte des Magen-Darm-Traktes entzündet. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und blutige Durchfälle.

Durch die Entzündungen kann es im Darm zu strukturellen Veränderungen kommen. Diese können zu einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit oder sogar zu einem Funktionsverlust des Darms und zu Gewebeneubildungen (Neoplasien) im Darm führen. Die Ursachen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind vielfältig und noch nicht abschließend geklärt. Als bedeutende Einflussfaktoren wurden eine genetische Veranlagung, die Ernährung, Umweltfaktoren, das Immunsystem sowie das Darmmikrobiom identifiziert.

Viele CED-Patienten haben eine veränderte Darmflora. Verglichen mit gesunden Personen ist ihr Mikrobiom in der Menge reduziert und weniger vielfältig. Außerdem ist die Zahl bestimmter, ungünstiger Mikroorganismen erhöht. Das führt dazu, dass die natürliche Barrierefunktion der Darmwand gestört ist und Bakterien sowie andere Krankheitserreger leichter eindringen können. Der Körper reagiert darauf mit einer Abwehrreaktion, die wiederum eine Entzündungsreaktion hervorruft. Zum Erreichen einer Remission, also einer entzündungsfreien Phase, muss dieses schädliche Wechselspiel zwischen Darmmikrobiom und Immunsystem unterbrochen werden.

Ein Zusammenhang zwischen einem westlichen Lebensstil und einer Zunahme von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird schon lange beobachtet. Die Ernährung enthält hierzulande viel gesättigte Fettsäuren, rotes Fleisch und Kohlenhydrate und nur wenig Fasern aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Gemüse oder Vollkorngetreide. Auch Antibiotika, Umweltverschmutzung und ein erhöhter Hygienestandard haben einen ungünstigen Einfluss auf die Darmgesundheit und auf die im Darm lebenden Mikroorganismen.

Umgekehrt haben gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Zigaretten, ein gutes Stressmanagement und ausreichend Schlaf einen günstigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Darmmikrobiom
Der Darm beherbergt bis zu zwei Kilogramm Bakterien und andere Mikroorganismen. Diese etwa 300 unterschiedliche Bakterienarten unterstützen ihren Wirt, also den Menschen, in vielfältiger Art und Weise. Ist das Mikrobiom in der Menge reduziert und weniger vielfältig wird es unter anderem sowohl mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) als auch mit Allergien, Adipositas, Diabetes und sogar neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
 

Chefarzt Prof. Dr. Boris Pfaffenbach (Mi.) und das Oberärzte-Team Dr. Lukas Schumacher (Leitender Oberarzt), Dr. Benjamin Chahem, Dr. Martin Hackelöer und Dr. Alain Ngomo