Urologische Tumoren

Urologisches Krebszentrum

­Krankheitsbilder Urologische Tumoren

Blasenkrebs

Das Harnblasenkarzinom stellt einen Schwerpunkt der Behandlung in der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Städtischen Klinikums ­Solingen dar.

Es werden moderne diagnostische Methoden wie die fluoreszenzgestützte Zystoskopie angewandt, um auch versteckte Tumoren in der Blase zu finden und diese vollständig minimal-invasiv zu entfernen. Sollte sich zeigen, dass die endoskopische Therapie aufgrund eines fortgeschrittenen Blasentumors nicht mehr ausreichend ist, so stehen sowohl blasenerhaltende Therapien als auch die Entfernung der Blase als Therapieoptionen zur Verfügung. Dabei haben neuere Untersuchungen gezeigt, dass möglicherweise eine Vorbehandlung der Patienten mittels Chemotherapie die Heilung in diesen schweren Fällen verbessert. Auch hier sind Sie in der Urologischen Klinik des Städtischen Klinikums Solingen in guten Händen, da wir über die Zusatzkompetenz „Medikamentöse Tumortherapie“ in unserer Klinik verfügen. Schließlich bleibt zu erwähnen, dass alle schwergradigen Blasentumorerkrankungen in unserer Interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen werden, die einmal wöchentlich in unserem Hause durchgeführt wird. Betreuung z.B. auch durch unser Team der Psychoonkologie sowie Sozialdienst gehören zur Versorgung dazu.

Nierenkrebs

Das Nierenzellkarzinom ist mit 90 Prozent der häufigste bösartige Tumor der Niere. Es handelt sich um die fünfthäufigste Krebserkrankung des Erwachsenen mit einem Altersgipfel etwa im sechsten bis siebten Lebensjahrzehnt.

Als Risikofaktoren für die Entstehung des Nierenzellkarzinoms gelten hauptsächlich Rauchen (auch Passivrauchen), Bluthochdruck, Übergewicht und eine chronische Nierenfunktionseinschränkung sowie bestimmte erbliche Syndrome, wie die Tuberöse Sklerose oder das Von-Hippel-Lindau-Syndrom.

Da das Nierenzellkarzinom kaum klinische Symptome bietet und häufig als Zufallsbefund bei Ultraschall- oder CT Untersuchungen entdeckt wird, sollten bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung die Nieren mit untersucht werden. Als bildgebende Diagnostik kommen der Ultraschall, die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.

Lokal begrenzte Nierentumoren werden in der Regel operativ behandelt. Je nach Lage und Größe des Tumors ist meistens ein Erhalt der Niere möglich. Wir bieten sowohl die offene als auch die endoskopische Technik („Schlüssellochtechnik“) an. Ist es zur Streuung des Krebses gekommen, gibt es weitere Möglichkeiten der Behandlung.

Einzelne, gut zugängliche Metastasen können operativ entfernt werden, die meisten Patienten werden dann jedoch medikamentös behandelt.

Als medikamentöse Therapie werden meist Immunregulative Therapien (Immun-Checkpoint-Inhibitoren) und Targeted Therapies (zielgerichtete Therapien) eingesetzt, die größtenteils ambulant verabreicht werden können.

Die Nierenkrebsfälle werden in einer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert, um die optimale Therapie für den einzelnen Patienten zu finden. Auch niedergelassene Ärzte haben die Möglichkeit, ihre Patienten in unserer urologischen Tumorkonferenz vorzustellen.

Prostatakrebs

Der Prostatakrebs, als mittlerweile häufigste Krebsart des Mannes, wird in der Bundesrepublik Deutschland bei ca. 58.000 Männern jährlich neu erkannt.

Bei Vorsorgeuntersuchungen können in über 90 Prozent der Fälle Frühstadien der Erkrankung entdeckt und geheilt werden. Mit ca. 20 Prozent der Männer nehmen allerdings zu wenige an der Vorsorge teil.

Um eine höchstmögliche Sicherheit der Früherkennung zu erreichen, erfolgt eine Kombinationsdiagnostik aus  PSA-Test, Tastuntersuchung und einer speziellen Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm.

Falls sich dabei der Verdacht eines Prostatakrebses ergeben sollte, ist eine Gewebeprobe der Prostata, ultraschall- oder kernspintomographisch gesteuert, durch den Enddarm indiziert. Der feingewebliche Untersuchungsbefund zusammen mit PSA-Wert, Röntgendiagnostik und dem Alter, bzw. Allgemeinzustand des Patienten bilden die Grundlage für die Therapie.

In unserem Haus gibt es sowohl die Möglichkeiten krebsheilende (kurative) Therapien, wie die Entfernung der Prostata (Radikale Prostatektomie) oder die Bestrahlung (Radiatio), als auch Chemotherapien durchzuführen. Auch palliative Therapien (Krebserkrankungen, die nicht mehr heilbar sind) wie z.B. Schmerztherapie und Knochenbestrahlungen können wir anbieten. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Palliativmedizin und der Strahlentherapie im Hause.

Des Weiteren bieten wir die Betreuung durch Psychoonkologinnen und den Sozialdienst an, der sich um die häusliche Versorgung oder eventuelle Rehabilitationsmaßnahmen nach dem stationären Aufenthalt kümmert.

Die Prostatakrebsfälle werden in einer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert, um die optimale Therapie für den einzelnen Patienten zu finden. Auch niedergelassene Ärzte haben die Möglichkeit, ihre Patienten in der Tumorkonferenz vorzustellen.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer.

Hodenkrebs

Der Hodenkrebs (Hodenkarzinom) ist ein bösartiger Tumor des Mannes. Er ist bei Männern zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr der häufigste bösartige Tumor. Weltweit ist eine Zunahme an Neuerkrankungen zu verzeichnen. Männer, bei denen in der Kindheit ein Hodenhochstand vorlag, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Weitere Risikofaktoren sind Hodentumorerkrankungen des Bruders, ein Tumor des Gegenhodens, das Vorhandensein von Krebsvorläuferzellen (TIN) und Fruchtbarkeitsstörungen.

Häufige Symptome sind eine schmerzlose Verhärtung oder Schwellung des Hodens.

Präventiv sollte jeder Mann eine regelmäßige Selbstuntersuchung (Abtasten beider Hoden) vornehmen. Bei Veränderungen sollte umgehend ein Urologe aufgesucht werden. Hier kann durch verschiedene Untersuchungen wie die körperliche Untersuchung, Ultraschall, Blutuntersuchung mit Bestimmung der Tumormarker, etc. der Verdacht auf einen bösartigen Hodentumor ausgeschlossen oder bestätigt werden.

In der Urologischen Klinik des Städtischen Klinikums Solingen werden die o.g. Untersuchungen durchgeführt und ggf. ergänzt.

Beim Verdacht auf einen bösartigen Tumor folgt anschließend in der Regel die Operation. Hierbei wird dann am freiliegenden Hoden entschieden, ob nur eine Probe entnommen wird, oder primär der ganze Hoden entfernt wird. Dies erfolgt in Absprache mit dem Pathologen in unserer Klinik (Schnellschnittuntersuchung während der OP). Bei einem Karzinomnachweis wird zusätzlich am gesunden Hoden zum Ausschluss von Krebsvorläuferzellen eine Gewebeprobe entnommen. Je nach histologischer Klassifikation des Hodentumors und die durch weitere Diagnostik (CT) erstellte Stadieneinteilung, kann eine Folgetherapie wie z. B. Chemotherapie und/oder Bestrahlung nötig sein. Diese Behandlungsmethoden werden in unserer Klinik umfassend angeboten.

Jeder Fall wird zuvor sowohl mit dem Zweitmeinungszentrum der Universitätsklinik Köln und in der hiesigen Tumorkonferenz besprochen und damit das Therapieschema gemäß geltenden Leitlinien für den Patienten festgelegt.

Vor einer solchen Therapie sprechen wir die Möglichkeit der Kryokonservierung von Spermien an.  Dies gilt vor allem für jüngere Männer, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Entsprechende Kooperationspartnerschaften mit Fertilitätszentren bestehen.