Städtisches Klinikum Solingen

Bergisches Brustzentrum Solingen

Häufige Fragen zu Brustkrebs

Was bedeutet es, wenn ein Knoten entdeckt wurde?

Nicht immer bedeutet ein Knoten zwangsläufig eine Brustkrebserkrankung. Hier erfahren Sie, welche Möglichkeiten es in unserem Brustzentrum gibt, um dies abzuklären:

1. Sie können zur Abklärung des Knotens einen Termin in unserer Sprechstunde vereinbaren.

2. Durch moderne Gerätetechnik können wir Ihnen eine hohe Diagnosesicherheit bieten. In der Regel werden Brustkrebserkrankungen mittels Tastuntersuchung, Brustultraschall und Mammografie entdeckt und dann durch gezielte Probeentnahmen abgeklärt. Bei Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren finden die Untersuchungen häufig im Rahmen des Mammografie-Screenings statt.

3. Probeentnahmen erfolgen durch sonografisch gesteuerte High-Speed-Stanzbiopsien. Dabei werden unter Ultraschallsicht mit einem kleinen Handgerät unter örtlicher Betäubung kleinste Proben aus dem verdächtigen Herd entnommen und untersucht.

4. Eine andere Möglichkeit ist, unter Mammografie-Bedingungen in örtlicher Betäubung sogenannte stereotaktische Vakuumbiopsien durchzuführen. Diese Methode eignet sich vor allem, um Mikrokalk in der Brust abzuklären. Er ist oft bei Brustkrebsvorstufen zu finden.

5. Auch mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich bösartige Brusterkrankungen entdecken. Dieses Verfahren eignet sich vor allem bei Frauen von 25 bis 55 Jahren mit nachgewiesenem erblichem Brustkrebsrisiko. Des Weiteren kann es bei Frauen nach einer Brustkrebserkrankung eingesetzt werden, um Neuerkrankungen von Narben zu unterscheiden.

6. Durch eine besondere Interventionsspule können wir unter MRT-Bedingungen mittels Biopsie auch eine gezielte Abklärung durchführen. Oder damit verdächtige Herde vor einer Operation markieren.


Womit muss ich rechnen bei einer Brusterkrankung

Hat Ihr Frauenarzt bereits Brustkrebs bei Ihnen diagnostiziert? Dann können Sie zur Therapieplanung einen Termin in unserer Sprechstunde vereinbaren. Wir besprechen mit Ihnen alle weiteren Therapieschritte zur Behandlung Ihrer Brustkrebserkrankung und gegebenenfalls nötige weitere Untersuchungen.

Die Therapie einer Brustkrebserkrankung steht auf drei wichtigen Pfeilern:

  1. Operative Therapie
    Wir entfernen bei der Operation den bösartigen Herd in der Brust komplett mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Bei kleineren Tumoren unter 2 cm können wir Ihnen in der Regel Ihre Brust erhalten. Notwendigerweise müssen bei einer bösartigen Brusterkrankung auch die Lymphknoten der Achselhöhle abgeklärt werden. In der Regel reicht es aus, den Wächter-Lymphknoten zu entfernen. Ist dieser unauffällig, können Ihre restlichen Lymphknoten belassen werden.
  2. Strahlentherapie
    Auch wenn wir Ihre erkrankte Brust erhalten können, muss diese nach der Operation bestrahlt werden. Nur so lässt sich das Risiko eines erneuten Krebsbefalls (Rezidiv) so gering wie möglich halten. Die Bestrahlung dauert etwa sechs bis sieben Wochen. Diese Zeitspanne ist nötig, weil die notwendige Strahlendosis in geringen Einzelmengen (Fraktionierung) gegeben wird. So lassen sich die Haut und das gesunde Gewebe weitgehend schonen. In manchen Fällen müssen auch die Lymphabflusswege oder nach Entfernen der Brust die Brustwand bestrahlt werden.
  3. Systemtherapie
    Zwar wurde der Knoten in der Brust komplett entfernt. Dennoch können bei einer Brustkrebserkrankung schon einzelne Zellen in den Körper gestreut haben. Dass sich aus solchen Zellen später Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden, soll eine sogenannte Systemtherapie (Behandlung des ganzen Körpers) verhindern. Etwa in Form einer Infusionstherapie mit zellabtötenden Substanzen (Chemotherapie), die sich in geeigneten Fällen auch vor der Operation durchführen lässt (neoadjuvante Chemotherapie). Oder Sie erhalten Tabletten mit hormonhemmender Wirkung oder beide Therapien hintereinander. Bei manchen Brustkrebstumoren wird zusätzlich eine Antikörpertherapie vorgenommen.

Ihre Therapie wird immer individuell geplant und hängt von der Art und den Risikofaktoren Ihrer Brustkrebserkrankung ab. Als zertifiziertes Brustzentrum besprechen wir die Therapien jeder Patientin in unserer interdisziplinären Brustkonferenz. Ziel ist, alles zu berücksichtigen und höchsten Standard zu gewährleisten.


Was soll ich tun, wenn in meiner Familie Brustkrebs auftrat

In manchen Familien wird das Risiko für Brust- und Eierstockskrebs vererbt. Auch andere Krebserkrankungen können erblich bedingt sein. In diesen Familien treten dann Krebserkrankungen häufiger auf – oft bereits in jüngeren Jahren.

Sie haben den Verdacht, dass in Ihrer Familie ein erbliches Brustkrebsrisiko vorliegt? Dann lassen Sie sich in der Sprechstunde über Ihr individuelles Risiko und mögliche Prävention (vorbeugende Maßnahmen) beraten. In Zusammenarbeit mit einem humangenetischen Zentrum können wir Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen einen Test auf potentielle Krebsgene – insbesondere Brustkrebsgene (z. B. BRCA 1 und 2) – anbieten.

Frauen mit dem Nachweis für veränderte Brustkrebsgene BRCA 1 und 2 haben ein Risiko von 50 bis 80 Prozent, während ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Wir bieten den Betroffenen in diesem Fall eine intensivierte Vorsorge an. Außerdem besprechen wir, ob es eventuell sinnvoll ist, vorbeugend zu operieren.