Wirbelsäulenspezialzentrum der DWG® Solingen 

Das Wirbelgleiten an der Lendenwirbelsäule („Spondylolisthesis“)

Das Wirbelgleiten an der Lendenwirbelsäule kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten ist es durch degenerative Veränderungen bedingt. Lockerungen von Bandstrukturen und Veränderungen der Gelenkkapseln lassen dann zu, dass sich die Wirbel gegeneinander verschieben. Das führt in der Regel zu belastungsabhängigen Rückenschmerzen. Am häufigsten ist das Segment zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel betroffen. Nicht selten kommt es auf der Höhe des Wirbelgleitens zu einer Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose). Daher kann eine Kombination mit den Beschwerden des engen Wirbelkanals auftreten. Um zu entscheiden, welche Behandlung sinnvoll ist, muss in der Regel geklärt werden, wie ausgeprägt die Instabilität ist. Neben der Beurteilung der klinischen Beschwerden ist hier eine radiologische Zusatzdiagnostik von Bedeutung.

Im MRT der Lendenwirbelsäule zeigen sich das Ausmaß des Wirbelgleitens im Liegen, der Zustand der Wirbelgelenke und der Grad der Wirbelkanalverengung. Ein seitliches Röntgenbild der Lendenwirbelsäule im Stehen ermöglicht die Aussage, ob das Wirbelgleiten in dieser Position im Vergleich zum Liegen zunimmt. In der Folge kann dann eine Beratung über die neurochirurgische Kassensprechstunde oder Privatsprechstunde erfolgen. Hier kann dann entschieden werden, ob eine reine Erweiterung des Spinalkanals erfolgversprechend ist oder aber ob eine zusätzliche Stabilisierung notwendig erscheint.

Bei einer anderen Form des Wirbelgleitens besteht eine Auslösungszone („Spondylolyse“) in einem bestimmten Bereich des Wirbelbogens, sodass der Wirbelkörper und der Wirbelbogen nicht mehr verbunden sind. Daher kann der Wirbelkörper bauchwärts abrutschen. Zum einen führt dieses zu bewegungsabhängigen Rückenschmerzen, zum anderen kommt es zu einer Beeinträchtigung der Nervenwurzel, die zwischen den beiden Wirbeln den Wirbelkanal verlässt. Entsprechend können Schmerzen in das Bein, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen auftreten.

Ähnlich wie beim degenerativen Wirbelgleiten helfen hier das MRT und ein seitliches Röntgenbild im Stehen, die Darstellung bzw. der Ausschluss der Spondylolyse erfolgt jedoch am besten im Computertomogramm, das eine bessere Darstellung der knöchernen Strukturen zulässt. Wird eine Spondylolyse nachgewiesen, ist eine konservative Therapie in der Regel wenig erfolgversprechend. Um ein weiteres Abrutschen des Wirbels zu verhindern, sollte bei symptomatischen Patienten eine operative Entlastung und Stabilisierung erfolgen. Auch hier stehen die neurochirurgische Kassensprechstunde oder Privatsprechstunde zur Beratung zur Verfügung.