Wirbelsäulenspezialzentrum der DWG® Solingen 

Die Spondylodiszitis

Die Spondylodiszitis ist eine Infektion der Bandscheibe und/oder der angrenzenden Wirbelkörper. Die Inzidenz der Erkrankung ist steigend. Trotz der Möglichkeit der antibiotischen und chirurgischen Therapie ist die Infektion der Wirbelsäule bei einer Spondylodiszitis auch heutzutage noch potentiell lebensbedrohlich und bedarf daher einer notfällmäßigen stationären Aufnahme, Abklärung und Therapie.

Die Infektion entsteht am häufigsten durch hämatogene Streuung eines Infektionsherdes an andere Stelle des Körpers, exogen nach Operationen oder Injektionen an der Wirbelsäule oder per continuitatem durch Infektionen in der Nähe der Wirbelsäule. Der neu aufgetretene Rücken- oder Nackenschmerz in Kombination mit Fieber oder laborchemischen Zeichen der Infektion sind das Warnsignal für eine Spondylodiszitis. Auch bei jeder positiven Blutkultur oder neu aufgetretenem neurologischen Defizit in Verbindung mit Fieber oder erhöhten Entzündungsparameter muss eine Spondylodiszitis ausgeschlossen werden. Eine solche Konstellation bedarf immer einer sorgfältigen diagnostischen Abklärung, wobei eine Kernspintomographie und mikrobiologische Diagnostik. Zur weiteren Abklärung gehört die Suche nach dem potenziellen Fokus des Spondylodiszitis, wobei Infektionen an den Herzklappen und an den Zähnen zu den häufigsten Ursachen zählen. Staphylococcus aureus gehört zu den verbreitesten Erreger, es gibt aber auch andere grampositive und gramnegative Bakterien, eine spezifische Infektion durch Tuberculose-Erreger und selten Pilze als Ursache. Der Abszess im Spinalkanal stellt immer eine Indikation zur Notfallmäpoteßigen Operation dar. Ansonsten werden Abszesse durch Drainage entlastet und eine primär immer intravenöse Antibiotikatherapie gestartet. Die operative Therapie kommt beim Versagen der konservativen antibiotischen Therapie alleine, ausgeprägter knöcherner Beteiligung mit Deformität oder Instabilität, bei neurologischen Defiziten oder einer Sepsis zum Tragen.

Auf Grund der Gefährlichkeit des Krankheitsbildes sollte eine Vorstellung schon bei Verdacht auf Spondylodiszitis immer über die zentrale Notaufnahme (ZNA) erfolgen. Dort steht ihnen 24/7 das Ärzteteam der Kliniken der Wirbelsäulenspezialzentrums zur Verfügung. Subakute Übernahmeanfragen aus anderen Kliniken können auch über die E-Mail-Adresse wirbelsäulenzentrum@klinikumsolingen.de gestellt werden.