Städtisches Klinikum Solingen

Klinik für Neurologie

Vaskuläre Neurologie

In Deutschland erkranken jährlich fast 300.000  Menschen an einem Schlaganfall (Quelle: Deutsche Schlaganfallhilfe), die Tendenz ist steigend.

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Mangelversorgung bestimmter Gebiete des Gehirns mit Sauerstoff, ursächlich ist meist eine akute Gefäßverstopfung, durch Gerinnselbildung mit nachfolgem Gewebeuntergang (Hirninfarkt), seltener sind Hirnblutungen verantwortlich. Die Symptome des Schlaganfalls können sehr unterschiedlich sein: häufig treten Lähmungen,  Sprach- oder Sehstörungen auf.

In unserer Klinik werden im Jahr über 1.400 Patienten aus Solingen und den umliegenden Gemeinden mit Schlaganfällen behandelt.

Der Schlaganfall ist ein Notfall. Das rasche Erkennen von Schlaganfallsymptomen und der unmittelbare Beginn einer Diagnostik und Therapie durch Spezialisten sind entscheidend für die weitere Prognose.

In unserer Klinik wird der akute Schlaganfall-Patient daher auf einer spezialisierten Abteilung, einer sogenannten „Stroke Unit“ mit aktuell zwölf Stroke-Betten behandelt. Hier trifft der Erkrankte auf ein gut aufeinander abgestimmtes Team aus Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften, Therapeuten und Mitarbeitern des Sozialdienstes. Während der 24- bis 72-stündigen Überwachung der Akutphase des Schlaganfalls werden bei dem Patienten permanent der Herzrhythmus und die Atemtätigkeit kontrolliert und regelmäßig Blutdruck-,Temperatur- und Blutzuckerkontrollen durchgeführt.

In unserem unmittelbar angeschlossenen Ultraschallabor wird frühzeitig mittels extra- und intrakranieller Duplex und Dopplersonographie nach Gefäßverengungen und -verschlüssen als Schlaganfallursache gefahndet. Ferner werden je nach Krankheitsbild  zusätzliche laborchemische Untersuchungen oder elektrophysiologische Untersuchungen (EEG, evozierte Potentiale) veranlasst.

In Kooperation mit der Klinik für Kardiologie/Rhythmologie erfolgt die Suche nach Herzerkrankungen im Zusammenhang mit dem Schlaganfall wie z.B. Vorhofflimmern. Hierzu werden zeitnah transthorakale und transoesophageale Echokardiographien sowie Langzeit-EKGs durchgeführt. 

In der radiologischen Klinik unseres Hauses finden bei Aufnahme CT- und/oder MRT-Untersuchungen des Gehirns statt, um den möglichen Gewebeschaden zu bestimmen, ggf. sind auch Gefäßdarstellungen (CT/MR-Angiographien) notwendig. Sollte sich hier in der Akutphase ein relevanter Gefäßverschluss darstellen, kann in Abstimmung mit dem Institut für Neuroradiologie über eine Katheterangiographie eine mechanische Gerinnselentfernung (Thrombektomie) durchgeführt werden.

Nach dem Aufenthalt auf der Stroke Unit wird der Patient auf der Normalstation weiterbehandelt, wo die begonnenen Therapien fortgeführt werden und mit Unterstützung durch den Sozialdienst rehabilitative Maßnahmen eingeleitet werden.